Neuwied gegen Linz hieß am gestrigen Sonntag endlich mal wieder in einem Pflichtspiel. Dieses Prestigeduell gab es in der Vergangenheit schon des Öfteren im überkreislichen Fußball und versprach oft jede Menge Unterhaltung und Brisanz. So auch an diesem Sonntag, wo sich beide Mannschaften im altehrwürdigen Neuwieder Raiffeisen-Stadion zur ersten Runde des Bitburger Rheinlandpokals gegenüberstanden.
150 Zuschauer, davon einige auf der gut gefüllten Haupttribüne, sahen einen echten Pokalfight, indem sich die beiden Mannschaften einen offenen Schlagabtausch lieferten. Die erste dicke Chance hatten die Gäste aus Linz gleich zu Beginn der Partie. Daniel Buchner bewahrte seine Mannschaft mit einer starken Parade vor dem frühen Rückstand. Im Gegenzug kamen die Gastgeber mit Sascha Kaiser zu ihrer ersten Torchance. Der HSV verstecke sich zu keiner Zeit und zwang die Gäste immer wieder früh im Spiel zu Fehlern. Nach einer Viertelstunde brachte HSV-Kapitän Christof Fink sein Team in Führung. Nach einem schönen Freistoß von Yannik Finkenbusch tauchte Fink am langen Pfosten auf und drückte die Kugel zur 1:0 Führung über die Linie. Der VFB hatte nur wenig später die Antwort parat. Der HSV konnte den Gegner nicht rechtzeitig stören, sodass ein Ball in die Tiefe auf die schnellen Linzer Angreifer erreichte. Manuel Rott sorgte schließlich nach einem gut ausgespielten Angriff für den Ausgleich.
Die Deichstädter zeigten sich unbeeindruckt vom Gegentreffer und machten weiter Betrieb. Immer wieder konnte man sich aussichtsreich vor das Tor der Gäste bringen. Die beste Möglichkeit zur erneuten Führung hatte Sascha Kaiser. Allein vor Schlussmann Lück wollte der Neuwieder Angreifer zu schön machen, sein Heber landete nur denkbar knapp neben dem Tor. Der Rheinlandligaaufsteiger tat sich im ersten Durchgang sichtlich schwer im Spiel nach vorne, der HSV machte seine Aufgabe gut und spielte eine starke erste Hälfte.
Mit dem Remis ging es schließlich in die Halbzeitpause.
Nach Wiederanpfiff erwischten die Gastgeber den besseren Start. Sascha Kaiser und Marius Christ scheiterten mit Ihren Abschlüssen am gut aufgelegten Linzer Schlussmann. Hier hätte die Führung definitiv drin sein können. Der VFB wurde nach der 60. Minute aber stärker und verbuchte die nächsten Torchancen. Daniel Buchner war es erneut, der seine Mannschaft in zwei brenzligen Situationen weiterhin im Spiel hielt. In der 70. Minute machte es der Heimatsportverein dem VFB aber zu einfach. Nach einem Querpass brauchte Linus Tücke nur noch den Fuß hinhalten und zur Linzer Führung einschieben.
Der HSV ging jetzt mehr und mehr ins Risiko, fing sich dadurch aber auch immer wieder Konter ein, welche die Elf vom Kaiserberg aber teilweise zu ungenau ausspielten. In einer intensiven und zweikampfbetonten Partie geriet in der Schlussphase leider dann aber das Schiedsrichtergespann um Ronny Jäckel in den Mittelpunkt. Nachdem zunächst nach einem harten Zusammenprall zweier Spieler das Spiel nicht unterbrochen wurde und kurz darauf eine elfmeterstrittige Situation ignoriert wurde, hätte es in der 90. Minute erneut Strafstoß für den HSV geben müssen. Yannik Finkenbusch wurde nach seinem Kopfball kurz hinter der Strafraumkante vom gegnerischen Torwart am Kopf erwischt. Der HSV-Spielmacher blieb mit einer Platzwunde am Boden und konnte nicht weiterspielen. Auch hier lief das Spiel zur Aufregung, trotz eines klaren Kopftreffers, aller HSV-Beteiligten weiter. Statt eines Strafstoßes und einer möglichen Chance auf eine Verlängerung, gab es zwei gelbrote Karten für den HSV wegen Reklamieren.
Am Ende fehlte den Deichstädtern aber auch nochmal die Durchschlagskraft, um noch einen Treffer für die Verlängerung zu erzielen. Am Ende blieb es bei einem knappen 2:1 Auswärtssieg für den Rheinlandligisten.
Die beiden Interims Coaches Yannick Engel und Lucas Herberz waren sich nach dem Spiel einig: „Schade, wir wären gerne eine Runde weitergekommen für ein paar zusätzliche Extraspiele. Leider ist der Pokalwettbewerb für uns schon früh zu Ende. Es war ein Spiel auf Augenhöhe gegen einen klassenhöheren Gegner, dem wir alles abverlangt haben. Mit etwas mehr Spielglück wäre das Erreichen der zweiten Runde auf jeden Fall drin gewesen. Glückwunsch nach Linz zum Weiterkommen.“
Nach dem Pokal ist vor dem Saisonstart. Der HSV blickt dem ersten Meisterschaftsspiel in der Bezirksliga entgegen. Mit der SG Ahrbach empfangen wir am kommenden Sonntag keine unbekannte Mannschaft. So traf man bereits in einigen Testspielen in abgelaufenen Sommer und Wintervorbereitungen aufeinander. Die SG Ahrbach konnte ihr Rheinlandpokalspiel beim VFL Oberbieber knapp mit 3:2 für sich entscheiden und reist somit mit dem ersten Pflichtspielsieg nach Neuwied an. Unterstützt die Mannschaft also am kommenden Sonntag im Raiffeisenstadion zum Meisterschaftsauftakt. Anpfiff der Begegnung ist um 15:00 Uhr.