Interview: „Wir wollen Spaß am gemeinsamen Fußball spielen haben“

Das Kreisligaecho unterhielt sich mit Stefan Fink (2.Vorsitzender) über die Gründung und Aussichten des im Jahr 2014 gegründeten Heimatsportvereins Neuwied.

Das Kreisligaecho: Seit 2014 geht der HSV Neuwied in der Kreisliga auf Punktejagd. Wie kam es dazu den Verein zu gründen?

Stefan Fink: Im Jahr 2006 entstand die Idee, die Kräfte zweier Generationen zu messen. Die damalige A-Jugend der JSG Neuwied/Irlich (Jahrgänge 89, 90, 91) unter meiner Regie und die A-Jugend (84, 85, 86) inklusive Freundeskreis um Trainer Stefan Petry sollten gegeneinander antreten. Dieses Spiel wurde dann jährlich wiederholt und im Laufe der Zeit wuchs der Wunsch der Teilnehmer doch gemeinsam wieder Fußball zu spielen. Also wurde nach langen Überlegungen der Heimatsportverein Neuwied 2014 gegründet. Was also 2006 als Spaß ins Leben gerufen wurde, haben wir dann letztes Jahr zum Glück umgesetzt.

Das Kreisligaecho: Euer Kader ist mit mehreren höherklassig erfahrenen Spielern gespickt. Nach dem Aufstieg in die Kreisliga C führt ihr ohne Punktverlust die Tabelle an. Die C-Klasse ist, wie es aussieht, nur eine Durchgangsstation oder? Kann der HSV in den nächsten Jahren die zweite Kraft im Neuwieder Raum hinter dem FV Engers werden?

Stefan Fink: Ehrlich gesagt, ist es schon unser Ziel, den direkten Durchmarsch in die B-Klasse zu schaffen. Ab da an wird es dann schwierig irgendwelche Prognosen abzugeben. Natürlich haben einige Spieler schon höherklassig gespielt, doch das ist bei dem einen oder anderen auch schon eine Weile her. In erster Linie wollen wir mit unseren Freunden Spaß am gemeinsamen Fußball spielen haben. Bei uns ist es wichtig nicht immer nur sportlich erfolgsorientiert zu denken und daher liegt es uns fern, uns mit anderen Vereinen zu vergleichen. Wir hören natürlich von vielen Seiten, das wir es schaffen könnten den Neuwieder Fußball wieder dahin zu bringen, wo er war und er unserer Ansicht nach auch hingehört. Doch dazu bräuchten wir auch die Unterstützung von außen und eine passende Infrastruktur.

Das Kreisligaecho: Was zeichnet euren Verein speziell aus?

Stefan Fink: Unseren Verein zeichnet aus, dass wir alle zusammen das Grundgerüst dieses Vereins sind. Es gibt keine klare Gliederung zwischen Spielern, Mitgliedern oder Vorstandsmitgliedern. Alle bringen sich in die Vereinsarbeit ein. Hier kommt kein Spieler hin, damit er sich paar Euros verdienen kann, sondern weil ihm das familiäre Umfeld und der enorme Teamgeist begeistert. Sogar der Trainer arbeitet hier ehrenamtlich. Das Geld, welches dem Verein zur Verfügung steht, wird in den Spielbetrieb der Mannschaft investiert und in Aktivitäten, von denen alle Mitglieder profitieren können. Zum Beispiel in die jährliche, familienfreundliche Schwarze Tour.

Das Kreisligaecho: Ist die Meldung einer zweiten Mannschaft in naher Zukunft denkbar? Inwiefern wird noch an der Grundausordnung, z.B. Jugendarbeit, gefeilt?

Stefan Fink: In unserem Verein soll alles geregelt und mit vollem Einsatz passieren. Wenn sich die Spieleranzahl im Laufe der Zeit so erhöht, dass man eine zweite Mannschaft melden kann, tun wir das auch. Das alles muss aber von sich aus wachsen. Alternativ könnte es auch eine Altherrenmannschaft geben. Was den Nachwuchs betrifft, ist uns bewusst, dass es ein Verein ohne solide Jugendarbeit schwer haben wird auf Jahre zu bestehen. Wir hätten auch einige ambitionierte Jugendtrainer in unseren Reihen und auch der Verein ist gewillt, sich in der Jugendarbeit in Neuwied zu engagieren. Allerdings möchten wir nichts über das Knie brechen. Am Standort Neuwied ist Fußball aktuell aus mehreren Gründen nicht ganz so einfach und die Zeit wird zeigen, wo die Reise hingeht. Uns liegt der Fußball im Stadtgebiet am Herzen und wir sind gerne gewillt ihn hier positiv mitzugestalten.

Das Kreisligaecho bedankt sich für das Interview.